Christian Hofmann von Hofmannswaldau

Christian Hofmann von Hofmanswaldau (zeitgenössischer Kupferstich)
Christian Hofmann von Hofmanswaldau (zeitgenössischer Kupferstich)

Lebenslauf

Christian Hofmann von Hofmannswaldau ist einer der bedeutendsten Lyriker des Barocks und gilt als der Begründer des „galanten Stils“.

Sein genaues Geburtsdatum ist zwar nicht bekannt, doch man weiß, dass er am 25.Dezember 1616 in Breslau getauft worden ist. Er ist der Sohn von Johannes Hofmann und Anna Nagel. Da Breslau von den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges verschont bleibt, erlebt Hofmannswaldau eine ruhige Kindheit. Er besucht das Elisabeth-Gymnasium in Breslau und wechselt danach auf das akademische Gymnasium in Danzig. Dort trifft er Martin Opitz, welcher seine dichterische Arbeit sehr beeinflusst. Im Jahr 1638 geht er auf die Universität Leiden, um dort Rechtswissenschaften zu studieren. Auf einer Bildungsreise von Leiden aus lernt er in Amsterdam Andreas Gryphius kennen. Danach reist er in Europa umher und lernt verschiedenste bedeutende Personen kennen. Im Jahr 1642 kehrt er nach Breslau zurück, wo er unter Druck seines Vaters die Adelige Marie Webersky heiratet. Sie bekommen zwei Söhne.

Von 1677 bis zu seinem Tod ist er der Bürgermeister der Stadt Breslau. Hofmannswaldu hat bis zu seinem Tod viele Epigramme und Liebesgedichte geschrieben. Er stirbt am 18. April 1679 in Breslau.

 

Seine wichtigsten Werke

- Grabschrifften, Breslau (1662)

- „Spiel-ersinnliche Sterbens-Gedancken“ (1663)

- „Kuriose Heldenbriefe und andre herrliche Gedichte“ (1673)

- „Der Getreue Schäfer“ (1678)

- „Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesene und bisher ungedruckte Gedichte“ (1695)

 

Gedichtauswahl

Christian Hofmann von Hofmannswaldau:

Vergänglichkeit der Schönheit

 

Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand

Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen /

Der liebliche Corall der Lippen wird verbleichen;

Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand /

 

Der Augen süsser Blitz / die Kräffte deiner Hand /

Für welchen solches fällt / die werden zeitlich weichen /

Das Haar / das itzund kan des Goldes Glantz erreichen /

Tilgt endlich Tag und Jahr als ein gemeines Band.

 

Der wohlgesetzte Fuß / die lieblichen Gebärden /

Die werden theils zu Staub / theils nichts und nichtig werden /

Dann opffert keiner mehr der Gottheit deiner Pracht.

 

Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen /

Dein Hertze kan allein zu aller Zeit bestehen /

Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht.